Störungen der metabolischen Leistung der Leber

Ammoniak (NH3)

Im gesunden Organismus bildet die Ammoniak-Bildung und -Entgiftung ein Gleichgewicht. Der normale, nichttoxische Serum-Spiegel liegt im peripheren Blut bei etwa 30 µmol/l. Ammoniak wird hauptsächlich im Darm, der Muskulatur und der Niere gebildet. Im Dünndarm entsteht Ammoniak beim Abbau der Aminosäure Glutamin, einer Hauptenergiequelle der Schleimhautzellen.

Auch beim Abbau von Proteinen und Harnstoff im Kolon werden vergleichbare Mengen Ammoniak gebildet. Ammoniak entsteht in der Muskulatur – proportional zur geleisteten Arbeit. Die Ammoniakproduktion in der Niere ist dagegen geringer. Sie kann aber durch Diuretika und eine Hypokaliämie erheblich gesteigert werden. Das in der Leber beim Abbau von Proteinen gebildete Ammoniak wird normalerweise noch in der Leber wieder entgiftet. Die hepatische Ammoniakentgiftung erfolgt hauptsächlich durch die Bildung von Harnstoff und Glutamin. Bei der Leberzirrhose ist die Ammoniakentgiftung gestört. Das im Darm gebildete Ammoniak wird zum einen durch portosystemische Kreisläufe an der Leber vorbeigeleitet; zum anderen ist die Umwandlung von Ammoniak in Harnstoff und Glutamin durch die Leber um etwa 80 % reduziert. Es resultiert eine Hyperammoniämie, die neurotoxisch wirken kann. Ammoniak spielt bei der Entstehung der Hepatischen Enzephalopathie eine zentrale Rolle.

â?¢ Ammoniak (NH3)
Normalwerte: < 48 µmol/l

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