Wie ein Team von Wissenschaftlern um Dr. Gang Hu vor kurzem in Helsinki im Rahmen einer großen Studie herausfanden, scheint Kaffeegenuss tatsächlich vor Leberkrebs zu schützen
Der Kaffeekonsum in Finnland ist deutlich höher, als bei anderne Europäern. Selbst Amerikaner und Italiener trinken im Schnitt weniger Kaffee als die Finnen. So lag es nahe, dass Dr. Hu für die Studie 60.323 Finnen zwischen 25 und 74 Jahren auswählte. Diese Finnen haben zwischen den Jahren 1972 und 2002 an verschiedenen Befragungen teilgenommen.
Die Studienteilnehmer beantworteten Fragebögen zu ihrer Krankheitsgeschichte, sozialen und wirtschaftlichen Faktoren, Ernährung und Lebensstil. Weitere medizinische Daten, wie zum Beispiel die Konzentrationen der Gamma-Glutamyltransferase im Blut lagen den Wissenschaftlern ebenso vor, wie Daten aus dem finnischen Krebsregister.
Anhand der Schlüsselfrage „Wie viele Tassen Kaffee trinken Sie am Tag?“ wurden die Studienteilnehmer in fünf Gruppen unterteilt: 0 bis 1 Tasse, 2 bis 3 Tassen, 4 bis 5 Tassen, 6 bis 7 Tassen und 8 oder mehr Tassen. Über einen Beobachtungszeitraum von etwa 19 Jahren waren 128 der Studienteilnehmer an Leberkrebs erkrankt.
Die Wissenschaftler stellten anhand ihrer Ergebnisse fest, dass ein signifikanter Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und einem verminderten Risiko für Leberkrebs besteht. Je mehr Kaffee eine Person trank, desto geringer war ihr Risiko für Leberkrebs.
Eine Erklärung oder einen Verdacht bezüglich der biologischen Vorgänge hinter dieser Beobachtung haben die Forscher bislang jedoch nicht.
Die Datenlage ließ jedoch noch weitere Beobachtungen zu. So endeckte das Team von Dr. Hu, dass eine hohe Konzentrationen des Enzyms Gamma-Glutamyltransferase im Blut das Risiko einer Person, an Leberkrebs zu erkranken, erhöhte. Auf den Zusammenhang zwischen dem Kaffeekonsum und dem verminderten Leberkrebs Risiko hatte die Enzymkonzentration jedoch keinen Einfluß.
Quelle: Hepatology 2008; 48 (1): 129-36